Nationalpark Thy


Ejnar FrøkjærNun ist es amtlich: Thy wird erster dänischer Nationalpark! Ejner Frøkjær war treibende Kraft bei der Realisierung dieses Vorhabens! 

Am 29. Juni 2007 verkündete die dänische Umweltministerin 20070703_nationalpark_02.jpgConnie Hedegaard die Entscheidung: Die Wahl zum ersten dänischen Nationalpark fiel auf die Region Thy! Thy setzte sich somit gegen die Mitwerberregionen von Skjern Å, Mols Bjerge, Kongernes Nordsjælland und Vadehave durch. Wesentlich beigetragen zu der Entscheidung pro Thy hat die breite Unterstützung des Projekts in der lokalen Bevölkerung – sicher nicht zuletzt auch ein Verdienst von Ejner Frøkjær, über dessen Engagement Ihr Euch im Folgenden informieren könnt. Äußert Euch bitte auch im Forum zum Thema: << Diskussion >>

Als weitere Gründe wurde unter anderem genannt:
Die Dünen- und Dünenheidelandschaft hat eine wichtige nationale und internationale Bedeutung, der Nationalpark unterstützt die lokale Entwicklung des Gebietes Thy und der große heute bereits zusammenhängende Naturschutzbereich bedarf weiterer Förderung in der Zukunft.

Die dazu abgegebene Pressemitteilung des Dänischen Umweltministeriums findet Ihr hier:
http://www.mim.dk/Nyheder/Pressemeddelelser/Nationalparker_290607.htm

Nationalpark Thy – Der Weg zur Entscheidung
Ejner Frøkjær und sein Kampf für die Natur

Vorbericht zur Entscheidungsfindung aus „Tourist i Thy“

„Ihr wisst, dass Ihr auf der Bank der Königin sitzt?“ - ein zufriedenes Lächeln breitet sich auf Ejner Frøkjærs Gesicht aus. Es freut den ehemaligen Bürgermeister von Hanstholm, dass eine Gruppe Schüler der Sjørringvold Efterskole an den Hängen bei Hanstholm rastet und jetzt die phantastische Aussicht über Meer und Dünen im Hanstholm Reservat genießt – einem Teil des zukünftigen Nationalpark Thy, zu dessen „Gesicht“ in der Öffentlichkeit Ejner Frøkjær geworden ist. 

„Ja, hier saß die Königin Margrethe und genoss die Aussicht, als sie Hanstholm mit der königlichen Yacht „Dannebrog“ besuchte“. Da kommt der Lehrer hinter dem Politiker zum Vorschein. Die Schüler können ja ebenso gut20070703_nationalpark_03_1.jpg etwas lernen, wenn sie schon hier sind! Die Efterskole Schüler sind auf Abschiedstour in der Gegend von Hanstholm, und Ejner Frøkjær hofft, dass ihnen Tausende anderer Naturfreunde und Erlebnistouristen aus dem In- und Ausland folgen mögen, wenn der Nationalpark Thy Realität geworden ist; und das sollte bei dieser guten Vorarbeit gelingen. Gegenwärtig ist noch nichts entschieden, aber viele Anzeichen deuten in die Richtung – die Bevölkerung wünscht es, es ist ein Stück Dänemark mit einzigartiger natur – Dünenheide, Dünen, Küstenschutzwälder (Plantagen), das Meer, Strandseen, die Fauna und ein einzigartiger Himmel, den man sonst nirgends findet.

„Ich muss zugeben, dass ich gerade in dieser Zeit immer sehr gespannt auf die Post bin, und ich bekomme jedes mal einen kleinen Schreck, wenn das Telefon läutet“, erzählt Ejner Frøkjær, dessen offizieller Titel „Vorsitzender des Lenkungsausschusses“ ist. „Täglich erwarte ich gute Nachrichten!“.

Die erhielt er auch an seinem Geburtstag, dem 22. August 2003. Da bekam er grünes Licht für den Nationalpark Thy, als eines der Pilot- oder Untersuchungsprojekte, die zur endgültigen Wahl Dänemarks neuer Nationalparks gestartet werden sollten. Was am Anfang, im Februar 2003, noch einem zum Scheitern verurteilten Vorhaben glich, war auf die richtige Spur gekommen. Es ist kein Geheimnis, dass der Start schwer würde – mit misstrauischen Landwirten im nördlichen Teil von Thy, die an Enteignung dachten. Andere dachten an Trachten und Pferdewagen, Schilder und Schranken, die verdeutlichen, dass hier die Zivilisation enden würde. Es gab natürlich viele geplante Restriktionen zunächst, doch Uneinigkeit ist nicht immer der schlechteste Start für ein Projekt. Diskussionen können dann die erforderliche Dynamik bringen und nicht zuletzt auch die Bereitschaft, Befürchtungen und Ängste der anderen zu verstehen. Dies sorgte dafür, dass man begann, die Möglichkeiten des Projekts zu erkennen und nicht nur seine Nachteile und Grenzen.

Somit wurde also die positive Grundhaltung der Landbevölkerung in Thy erzielt, die so zu einer kommunalpolitischen Einheit wurde. Die gute Vorarbeit und ein geografisch begrenztes Gebiet in Kombination mit einer einzigartigen Natur haben Thy dann zu einem Nationalparkfavoriten gemacht.

Der Nationalpark Thy umfasst überwiegend Gebiete, die bereits unter Schutz stehen. An einzelnen Stellen werden Tausch bzw. Kompensation für kleinere in Privatbesitz befindliche Flächen diskutiert – hier handelt es sich aber nicht wie anfangs befürchtet um viele Hektar.

Der National Thy erstreckt sich von der Agger Tange im Süden bis nach Hanstholm im Norden (siehe Grafik). Die Ortschaften Agger, Stenbjerg, Vorupør und Klitmøller sind nicht Teil des Nationalparks.

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Ejner Frøkjær spielt seine eigene Rolle bei der soliden Vorarbeit gern herunter, und es waren ja tatsächlich viele Menschen beteiligt; nicht zuletzt auch die Forstverwaltung Statsskovdistrikt Thy, auf deren Flächen der bei weitem größte Teil des kommenden Nationalparks liegt. Revierförsterin Ditte Svendsen und Ib Nord Nielsen von der Forstverwaltung waren sehr gute Kooperationspartner, aber eine Reihe anderer Organisationen und vor allem auch Privatpersonen haben dem Vorhaben das Profil eines Volksprojektes verliehen.

Obwohl die Arbeit für den Nationalpark Thy nicht nur Politik ist, muss man dennoch die gesamte Arbeit als mit die beste politische Handwerksleistung bezeichnen, die es in Thy je gab. Allgemein wird dem früheren Bürgermeister auch gern ein großer Teil der Ehre dafür zugesprochen.

Seine Fähigkeit, mit allen zu sprechen, die Fäden zu sammeln und zusammenzuhalten, anstatt die Geister zu scheiden, hat dafür gesorgt, dass er lokal – und ohne ansonsten Vergleichen zu ziehen – ebenso ein Synonym für den Nationalpark Thy, wie Enrico Mylius Dalgas
(1828 – 1894, Link:
http://da.wikipedia.org/wiki/Enrico_Mylius_Dalgas) für die Urbarmachung der Heide ist.

Der Weg zur politischen Karriere war nie geplant. Er ergab sich nach und nach. Tatsächlich gab er seine Stimme bei seiner ersten Wahl gegen sich selber ab. Der etwas scheue Junge aus Skjoldborg an Thys Limfjordseite war über das Lehrerseminar in Skive zur Schule in Hanstholm gekommen. Hanstholm, wo einen der Sturm zuweilen umwerfen kann! Aber die Kollegen hatten die Fähigkeiten des jungen Mannes erkannt. Gefreut hat er sich über seine Wahl zum Vorsitzenden des Lehrerrats zunächst sicher nicht. Seither kamen jedoch Ehrenämter im Sportverein dazu und er war an der Gründung eines Volleyballklubs beteiligt, bevor ihn der Weg in die Politik und zum Bürgermeisterposten führte. Danach war die Entscheidung für die Arbeit am Nationalpark selbstredend.

Einige Kniffe aus der Welt des Sports konnte er auch gebrauchen: Im besten Team ist sowohl für Individualisten als auch für Teamplayer Platz. Und aus dem Volleyball weiß er, dass man früher oder später einen Punkt macht, wenn man den Ball mehrmals die Runde machen lässt.

In Thy ist der Himmel hoch, und das ist gut so, denn es wird vor Freude auch hoch gehüpft werden, wenn die Genehmigung zur Umsetzung des Nationalparks kommt! Die gute Vorarbeit jedenfalls lässt quasi keinen anderen Schluss zu.

Nach der (dann hoffentlich erteilten) Genehmigung folgt eine weitere Öffentlichkeitsphase, in der das Organisationsteam gebildet wird. Auch wenn man das Wort „brand“ (engl.: Marke) in Thy nicht häufig verwendet, wäre der Nationalpark zweifellos ein riesiges Image-Plus für die Region. Es gibt bereits eine Fülle von Ideen und es werden noch mehr hinzukommen. Von öffentlicher Seite, von der Forstverwaltung und nicht zuletzt von privaten Akteuren und Vereinen. In Thy gibt es reichlich Platz für Mountainbiker, Naturliebhaber und Fans anderweitiger Freizeitaktivitäten – natürlich immer im Hinblick auf den Schutz der Natur und mit Respekt gegenüber der einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt. „Natur, die der Mensch aber nicht betreten darf, ist aber wertlos“. Dies sind die zentrale Aussage und der Sinn des Nationalparks Thy.

Wollen wir hoffen, dass der Himmel am vergangenen Freitag (29.06.2007) wie erwartet hoch war ;)

Quellen: ThyMedia, Vorupør-Portal, Dänisches Umweltministerium, Wikipedia

Dienstag 03 Juli 2007 12:00:00 von admin

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