Es ist Donnerstag, der 23.06.2005. Ein traditionelles Fest ist in vollem Gange: Sankt Hans Aften i Vorupør og Stenbjerg (Johannisabend in Vorupør und Stenbjerg). Wer dies noch nie erlebt hat, sollte mal im Juni reisen!

Ein traditionsreicher und kraftvoller Abend 

Sankt Hans Aften, auf deutsch "Johannisabend", der 23. Juni,  ist ein sehr traditionsreicher Abend, der hier in Thy, aber auch in den meisten kleinen und grossen Gemeinden Dänemarks gefeiert wird. In Vorupør und Stenbjerg  werden deshalb am kommenden Donnerstag Abend wilde Partys am Strand erwartet!

Wo der Weihnachtsabend der Abend vor dem eigentlichen Geburtstag von Jesus ist, ist der Johannisabend der Abend vor dem Geburtstag von Johannes der Täufer...

Die Traditionen haben aber nicht besonders viel mit ihm, dem Täufer, zu tun. Sie drehen sich dagegen mehr um den Mittsommer und die Sommersonnenwende, obwohl dieser Tag in der Regel ein paar Tage vor dem Johannisabend liegt. Wie Ihr sicher wisst, ist Mittsommer oder Sommersonnenwende der Tag, an dem die Sonne am längsten am Himmel ist. Nach diesem Tag wird es nicht länger heller, sondern wieder eher dunkler (ca. 2 Miunten pro Tag).
Der Johannisabend ist natürlich immer ein besonders sagenumwobener Abend, da dann sowohl gute als auch böse Mächte "in der Luft" sind, die es zu huldigen oder zu bekämpfen gilt!
Die bösen Mächte kennen die meisten wohl. Früher dachten viele, dass der Johannisabend ein Abend war, an dem die Hexen nach Blocksberg flogen. Deshalb hat man sich vorgestellt, dass die Luft voll von Hexen auf Besen war (So ähnlich wie Quidditsch, d. Red!).

Um diese verhältnismäßig "unerwünschten" Gäste fernzuhalten, hat man große Feuer gemacht. Die Tradition, bei der man eine Hexe auf dem Feuer verbrennt, ist wahrscheinlich relativ neu und wurde erstmals im 20. Jahrhundert prozessiert. Die Hexenverbrennungen der alten Zeiten hatten nämlich nichts mit dem Johannisabend zu tun.
Die gute Mächte, die mit dem Johannisabend verbunden sind, sind heutzutage von der grossen Mehrheit in Vergessenheit geraten. Unter anderem sagt ein alter (Aber-) Glaube, dass der Tau, der während des Johannisabends und der Johannisnacht fällt, eine starke heilkräftige Wirkung hat. Vielleicht ist dies etwas, was die jungen Männer erfunden haben, um die jungen Mädchen am Ende dieses feierlichen Abends herunter ins Gras zu locken!
Ein Schelm, wer Böses dabei denkt ;)

In den letzten Jahren ist leider eine neue – nicht so schöne Tradition entstanden: Es regnet fast immer am Johannisabend! Irgendwann muss es aber wieder trocken werden – vielleicht dieses Jahr. Wird es aber trotzdem Regen geben, so sollte man das Fest trotzdem niemals verpassen! Denn die Feuermacher von Thy sind ausdauernd und beharrlich - bei jedem Wetter! Deshalb ist eine Autofahrt durch Thy am Johannisabend immer ein tolles Erlebnis mit vielen schönen eindrucksvollen Bildern der Feuer!

Die Quelle zu den Fakten in diesem Artikel stammen aus Gyldendals ”Den Store Danske Encyklopædi”

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