Leserbrief auf thyweb.dk richtet sich an uns. Anscheinend hat somit die vorgespielte Ignoranz unserer Meinungen als Bestandteil der Entscheidungsfindung ein Ende. Allerdings kam der Autor auch nicht aus dem Busch!

Wir zitieren: www.thyweb.dk

Die Debatte um das Bauprojekt wird fortgesetzt - und Kreise um das deutsche Portal Vorupoer.info haben auch einen offiziellen Protest an den Bürgermeister und Mitglieder des Stadtrates der Kommune Thy geschickt. Die örtliche Debatte ist nicht weniger stark, hält sich aber weitestgehend an die üblichen Gepflogenheiten - wo man sich nicht öffentlich äußern will. Wir haben jedoch eine Zuschrift von Henrik Grönlund erhalten, der Mitglied der Initiativgruppe für das Natur- und Turistcentrum ist, was nicht mit dem Bauprojekt am Landungsplatz verwechselt werden sollte.

Leserbrief von Henrik Grønlund, Mitglied der Initiativgruppe des Natur- und Touristikprojektes:

Bei Thyweb, Vorupoer.info und im Thysted Dagblad kann man in dieser Zeit viele Zuschriften und Protestmails zum Bauplan am Landungsplatz und zum Turistcenter lesen. Wenn Vorupør turistmäßig und lokal in der Zukunft bestehen soll, ist es eine dringende Notwendigkeit, dass man ernsthaft über die zukünftige Entwicklung nachdenkt, doch nicht auf der Grundlage, dass das einzigartige Umfeld im Ort und am Landungsplatz zerstört wird. Der Unterzeichnende und die Initiativgruppe für Natur- und Turistcenter denken in diesen Richtungen. Wir möchten ein Center für die Turisten und die Einheimischen aufbauen, um deren modernen Bedürfnissen entgegenzukommen. Es ist wichtig zu unterstreichen, dass diese Initiativgruppe in keiner Weise in die Planung für das Center am Landungsplatz involviert ist. Wir versuchen, diese beiden Projekte scharf zu trennen, damit die massiven Proteste gegen das Projekt am Landungsplatz nicht das Natur- und Turistcenter beschädigen.

Der Unterzeichnende ist jedoch in keiner Weise dagegen, dass eine Entwicklung auch am Landungsplatz passiert. Aber ich bin auch davon überzeugt, dass man sich sehr gründlich über die inganggekommende und zukünftige Planung für diese Gegend Gedanken machen sollte, damit das einzigartige Umfeld nicht für alle Zeiten zerstört wird.
 
Die stärksten Proteste findet man im Moment noch bei Vorupoer.info. Wenn man sich die massiven Proteste ansieht, richten sich die meisten gegen den Bau am Landungsplatz und einige wenige gegen das Turistcentrum. Einige unterstützen auch das Turist- und Naturcentrum, sofern es nicht so wird wie LALANDIA oder ähnlichen Projekten. Wir in Vorupør wollen ebensowenig wie die Deutschen, dass hier eine Turismusindustrie wie z.B. in Lökken etc. enststeht.

Der Unterzeichnende glaubt aber, dass einige deutsche Diskussionsteilnehmer die Dinge vermischen und gerade das wollen wir versuchen, zu verhindern. Wie Thyweb schreibt, wirken die Proteste etwas geplant. Wenn man auf die massivsten und unseriösesten Beiträge sieht, kommen die von denselben wenigen Personen. Ich begrüße die deutschen Beiträge, aber eine etwas größere Seriösität ist sicher nicht zuviel verlangt. Ich habe noch keinen Beitrag von dänischer Seite gelesen. Es ist ausgezeichnet, dass man einen Dialog in einem geschlossenen Forum hat, aber ich würde mir wünschen, dass die Leute hinter Vorupoer.info doch Kontakt zu einigen lokalen Initiativen hätten (das würden wir uns auch sehr wünschen, leider haben wir noch in keinster Weise irgendwelche Antworten auf vergangene Kontaktversuche erhalten. Hier meinen wir insbesondere das Touristikbüro und auch die Kulturverwaltung - letztere hatten wir seinerzeit über unsere Aktion für den Erhalt von T82 informiert und um Mithilfe gebeten. Feedback Fehlanzeige, d. Red.) und über eine ordentliche Information eine seriöse Debatte in Gang käme.

Ich habe mit vielen gesprochen, die meinen, die Deutschen sollen nicht herkommen und bestimmen, was mit unserm Ort passieren soll und diese Haltung ist vielleicht gerade auf die unseriösen deutschen Beiträge zurückzuführen. Ich glaube jedoch, dass man auf die guten Argumente hören sollte, egal woher sie kommen. Und deshalb, Vorupoer.info: Kommt hinter dem Busch hervor und lasst uns einen  ordentlichen und sachlichen Dialog führen!

Es ist auch wichtig, dass man sich vor Augen hält, dass das Turistcenter am Sportplatz nicht nur den Turisten zugute kommen soll, sondern besonders auch der einheimischen Bevölkerung.
So, liebe deutsche Protestturisten: wenn es keine attraktiven Angebote für die Bevölkerung gibt, entsteht Stillstand und die Menschen ziehen fort. Das bedeutet, dass wir unsere Schule verlieren, die meisten Firmen und Geschäfte und dass ihr nicht länger so gut bedient werden könnt wie bisher. Ist es das, was ihr wünscht?
 
Deshalb lasst uns positiv in die Zukunft sehen und zusammen unseren Ort auf eine gute und konstruktive Weise zum Wohle aller entwickeln.
 
Die deutschen Meinungen bestimmen im Moment die Diskussion und zum Schluss will ich alle übrigen auffordern, Dänen, Norweger und Schweden, sich an der Debatte zu beteiligen.

Henrik Grønlund
Nr.Vorupør
haandvaerkeren@mail.dk

Medlem af Initiativgruppen for
Natur- og Turistcenter Thy

Unsere Antwort per Mail an Thyweb und den Autor des Leserbriefes dazu:

Dear Henrik, thank you for your honest statement. We will get in contact with you the next weeks to figure out in which way we can get together for having an open discussion. This means, too, that you have to communicate directly as we do (protestmail to Thisted-Kommune), in particular if we as vorupoer.info are the first consignee of your letter.

Hilsen, Joe | Vorupør-Portal

Nachtrag/Update 09.10.2008: ...Übrigens haben wir nie wieder was von  Henrik Grönlund gehört. Bis heute nicht. Büsche reichen weit ins Nachbarland...